Neue Impulse für den Sprachunterricht aus Belgien

Wie kann man Schülerinnen und Schüler für die französische Sprache begeistern und den Unterricht motivierend gestalten? Diese Frage stellen sich nicht nur viele Lehrkräfte in Deutschland, sondern – anders als man in einem mehrsprachigen Staat vielleicht erwarten würde – auch ihre Kolleginnen und Kollegen in Flandern. Um erarbeitete Ideen und Strategien mit ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen zu teilen, Erfahrungen auszutauschen und auch Kontakte zu knüpfen hatte die flämische Gemeinschaft 10 Französischlehrerinnen und -lehrer aus ganz Deutschland, darunter auch Clemens Meyer von der Carl-Theodor-Schule, zu einem Seminar nach Hasselt beziehungsweise Diepebeek (Belgien) eingeladen. In verschiedenen Aterliers stellten hochqualifizierte Dozentinnen aus Forschung und Lehrerbildung den deutschen Lehrkräften neue Lernmethoden, motivierende Aktivitäten, verschiedene Apps für den Fremdsprachenunterricht vor und liesen sie diese auch selbst ausprobieren. Die Teilnehmer konnten so nicht nur neue Impulse für den eigenen Unterricht mitnehmen, sondern fanden sich so auch selbst in der Rolle von Lernenden wieder. Dies sei auch eine wertvolle Erfahrung gewesen, räumte Meyer ein. Besonders der Improvisationsworkshop, bei spontan theaterpraktische Übungen gemacht werden mussten, sei sehr intensiv gewesen. Man habe an seine Grenze gehen und sich anstrengen müssen, durch die Aktivität aber auch sehr viel mitgenommen, konnte der CTS-Lehrer feststellen.

Natürlich ging es in der einwöchigen Veranstaltung neben didaktischen Inhalten auch um landeskundliche Aspekte. Ein Treffen mit belgischen Kolleginnen stand ebenso auf dem Programm wie ein Tagesausflug nach Brüssel, der einzig zweisprachigen Regionen des Landes. Bei einem Stadtrundgang erfuhren die Teilnehmer beispielsweise mehr über die Berühmtheiten des Landes, wie die Musiker Jacques Brel und Stromae oder auch den Pressezeichner Philippe Geluck, über die in Belgien sehr stark vertretene Comic-Kultur, aber auch über die grausame Kolonialgeschichte des Landes, während sie bei einem anschließenden Besuch des könglichen Kunstmuseums die Werke der belgischen Großmeister Rubens und Van Dyk bewundern durften.

Alles in allem sei die Zeit in Belgien sehr intensiv gewesen. Er habe viel über Land und Leute erfahren, viele neue Impulse für den Unterricht erhalten und einen Teil davon bereits in der Praxis erprobt. Zudem sei der Austausch mit den belgischen Kolleginnen einerseits und den Kolleginnen aus anderen Bundesländern anderseits sehr anregend gewesen, zog Meyer Bilanz.