Ben Salomo: Ein jüdischer Rapper besucht die Carl-Theodor-Schule

Botschafter für Demokratie und Toleranz 2023
Seit seinem Protestausstieg 2018 aus der Deutschen Rapszene besucht Ben Salomo Schulen und hält Vorträge über Antisemitismus. Dafür wurde er 2023 von der Bundeszentrale für politische Bildung als Botschafter für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet.
Unsere Eingangsklassen des Wirtschaftsgymnasiums erlebten dank der „Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit“ einen emotionalen Ben Salomo, der seine Erfahrungen mit Antisemitismus schilderte. Er betonte, dass Antisemitismus seit dem Zweiten Weltkrieg nie verschwunden, aber in den letzten Jahren wieder verstärkt aufgetreten ist.
Ben Salomo erlebte seine erste Diskriminierung im Alter von 11 Jahren, als sein bester Freund erfuhr, dass er Jude ist und daraufhin den Kontakt abbrach. Diese und weitere Erlebnisse prägten ihn stark. Seine Großväter wurden in ein Zwangsarbeitslager und ein Ghetto verschleppt, und andere Familienmitglieder starben im Dritten Reich.
In der Rapszene, wo er das Erfolgsformat “Rap am Mittwoch” gründete, änderte sich die Wahrnehmung ihm gegenüber, nachdem er sich als jüdischer Rapper geoutet hatte. Diskriminierungen und fehlende Solidarität führten dazu, dass er die Szene verließ, obwohl er dort seinen Lebensunterhalt verdiente.
Heute hält Ben Salomo Vorträge und Workshops in ganz Deutschland, um Vorurteile und Gerüchte über Minderheiten zu entkräften. Er fordert, im Alltag und beim Musikkonsum kritischer zu sein und Zivilcourage zu zeigen. Antisemitismus und andere Diskriminierungen geschehen oft unterschwellig und dürfen nicht toleriert werden.
Zum Ende seines Vortrages appellierte er an alle Zuhörer, sich gegen Antisemitismus einzusetzen. Wenn Antisemitismus nicht bekämpft wird, sind auch andere Minderheiten gefährdet, was den Frieden und die Demokratie bedrohen. So könne die Rapszene ein Spiegelbild der Gesellschaft sein.