Berufliche Orientierung
am Gymnasium (BOGY)

„Die Berufswahl gehört sicher zu den zentralen Entscheidungen im Leben. Für welchen Beruf interessiert man sich? Wo liegen die Interessen und Neigungen? Wo besteht die Chance auf einen Ausbildungsplatz oder einen Arbeitsplatz nach einem Studium?“ Mit diesen Worten sprechen Schulleiterin Heide-Rose Gönner und BOGY-Beauftragte Jutta Hofmeister eine der zentralen Frage des Jugendalters an und unterstreichen zugleich die Bedeutung der an der Carl-Theodor-Schule seit Jahren etablierten beruflichen Orientierung am Gymnasium (BOGY). In Rahmen dieser Maßnahme beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen in einem ersten Schritt im Unterricht mit ihren Interessen und Stärken, mit dem Bewerbungsprozess und begeben sich anschließend eigenständig auf die Suche nach einem geeigneten Erkundungsplatz. An diesem absolvieren sie schließlich ein einwöchiges Praktikum und dokumentieren ihre Erfahrungen in einem Erfahrungsbericht. So schildern beispielsweise Luis Romahn, Mark Müller, Jonas Waldmann und Aika Weintz überaus positive Erfahrungen in ihren verschiedenen Praktikumsbetrieben

„Ich durfte dieses Jahr mein BOGY Praktikum in Hockenheim bei der Firma Climatec absolvieren. Climatec ist eine Firma, die sich mit Klima- und Kältetechnik befasst . In der einen Woche Praktikum habe ich sowohl einen Einblick in die kaufmännische Abteilung als auch in die Montage bekommen Im Büro habe ich zum Beispiel bei der Planung von Projekten geholfen und Rechnungen und Angebote bearbeitet , bei der Montage habe ich auf verschiedenen Baustellen in der Umgebung dabei geholfen, Klimageräte oder Wärmepuppen zu montieren. Es war sehr interessant zu erfahren, wie es ist, den ganzen Tag auf der Baustelle zu sein und zu montieren . Ich nehme aus dem Praktikum mit, dass das Berufsfeld für mich auf jeden Fall in Frage käme und ich mir vorstellen könnte, nach der Schule in die Klima- und Kältetechnik einzusteigen . Luis Romahn “ 

 Ich wollte einen Beruf kennenlernen, bei dem ich mein handwerkliches Geschick und mein technisches Interesse in der Praxis einsetzen und durch die Erfahrung in einem Praktikum ausbauen kann. Daher habe mich für ein Praktikum als Fertigungsmechaniker bei der Daimler Truck AG in Mannheim beworben. Bereits am ersten Tag wurde unter Aufsicht eines Auszubildenden an Werkstücken gearbeitet und diese maßgenau gefeilt. So entstand aus einer Stahlplatte die Basis für einen Miniatur-Unimog. Nachdem zunächst die Säulenbohrmaschine in der Theorie erklärt wurde, wurden damit dann in der Praxis Löcher präzise gebohrt. Danach wurden mit einem Windeisen Gewinde geschnitten und mit einer Abkantbank Bleche auf Form gebogen. Das sehenswerte Ergebnis war ein Miniatur-Unimog, der als Andenken mit nach Hause genommen werden durfte. Es war sehr interessant, die einzelnen Bearbeitungsschritte kennenzulernen und selbst tatkräftig mitarbeiten zu dürfen. Den Abschluss der Woche bildete die Werksführung, die einen weiteren Einblick in die vielfältigen beruflichen Bereiche des Unternehmens bot. Das Praktikum hat mir viel Spaß gemacht und ich könnte mir sehr gut vorstellen, diesen Beruf später einmal auszuüben. Mark Müller “ 

Vom 25.04. bis zum 29.04.2022 war ich eine Woche bei dem Lackunternehmen HEIDELBERGER LACKFABRIK Dr. Rentzsch GmbH & Co. KG. Ich habe mich für diesen Praktikumsplatz im Labor entschieden, da ich mich für den naturwissenschaftlichen Bereich und insbesondere für Chemie interessiere. Dieses Unternehmen ist ein mittelständiges Unternehmen mit etwas über 100 Mitarbeitern, wodurch sich alle kennen und es eine familiäre Atmosphäre gibt. Dementsprechend wurde ich auch sehr gut betreut. Mein Praktikumsbetreuer war der Laborleiter, der eher für das Organisatorische zuständig war und immer für Fragen zur Verfügung gestanden hat. An den einzelnen Tagen hatte ich jeweils einen anderen Betreuer von einer anderen Abteilung. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, viele verschiedene Einblicke ins Unternehmen und in das Berufsfeld zu erhalten. So war ich am Montag bei der Farbabteilung, wo ich gelernt habe, wie man von den Farben der Kundenaufträge die exakt gleiche Farbe als Lack herstellt. Am nächsten Tag war ich bei der Beizenabteilung. Dort hat mich eine Vertretung betreut, da die eigentliche Person krank war. Trotzdem konnte sie mir alles erklären und mir meine ganzen Fragen beantworten. Dort durfte ich sogar Holzstücke mit selbst gemachtem Beizen für meine Präsentation in der Schule mitnehmen. Am Mittwoch war ich bei einem sehr gesprächigem Betreuer, der für den klassischen UV-Bereich zuständig ist. Bei ihm habe ich sehr viel Neues erfahren und mit Abstand am meisten gelernt. Dadurch habe ich auch die ganzen Maschinen im Technikum außerhalb vom Labor kennengelernt. Danach war ich bei seinem Kollegen. Er ist auch für die UV-Lacke zuständig. Hier habe ich erfahren, wie man einen neuen Lack ansetzt, die den Eigenschaften entsprechen sollen, die der Kunde wünscht. Am letzten Tag war ich bei der Qualitätskontrolle. Jeder Lack in der Produktion wird hier überprüft, bevor er zum Kunden kommt. Dafür wird nach der richtigen Viskosität und nach der Trocknungsdauer geschaut. Zusammenfassend war es ein wirklich informatives und schönes Praktikum. Besser hätte es wahrscheinlich nicht werden können. Ich weiß zwar immer noch nicht, was ich später genau machen möchte, habe aber eine gute Möglichkeit gefunden und bin bei meinem Vorhaben, Chemie studieren zu wollen, bestärkt worden. Für Leute, die sich auch für diesen Bereich interessieren, würde ich ihnen das Praktikum hier sehr ans Herz legen. Aika Weintz „

„Mein BOGY Praktikum habe ich beim Bundesligisten SV Sandhausen gemacht. Dies war für mich etwas ganz Besonderes, denn ich spiele selbst seit fünf Jahren im Nachwuchsleistungszentrum des SV Sandhausen Fußball. Bis dahin hatte ich den Verein immer nur von der Spielerseite her wahrgenommen. Dies war dann im Praktikum ganz anders, denn ich stand plötzlich auf der anderen Seite und durfte so nicht mehr nur selbst trainieren, sondern auch das Training anderer Mannschaften aus dem NLZ betreuen und vorbereiten. So hatte ich die Gelegenheit, den Verein aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Ich habe dabei erlebt, wie viel Zeit und Arbeit außerhalb des Trainings in den Verein gesteckt wird. Mein persönliches Highlight der Woche war das 2. Ligaspiel zwischen Sandhausen und Schalke 04 am Freitag, den 30.4., an dem ich den ganzen Ablauf eines Spieltages begleiten durfte. Jonas Waldmann“

Die positiven Resümees der Schülerinnen und Schülern zeigten, dass sowohl die Bemühungen der Lehrerinnen und Lehrer, aber vor allem auch die der Betreuerinnen und Betreuer in den Betrieben, denen man ausdrücklich danken wolle, Früchte getragen hätten, hieß es in einer Mitteilung der Schule.