Wie fühlt es sich an, UNO-Delegierter zu sein und Entscheidungen von weltpolitischer
Bedeutung zu treffen?

Carl-Theodor-Schüler nehmen
an model united nations in Genf
teil und debattierten über
globale Probleme

„FerMUN 2020 war eines der einschneidendsten Ereignisse in meinem bisherigen Leben.“, zog Silvère Preißendörfer auf der Rückfahrt von Genf Bilanz. Zusammen mit 7 weiteren Schülerinnen und Schülern der Carl-Theodor-Schule sowie den Lehrerinnen Edith Sontheimer und Kerstin Schwegler hatte er vom 8. bis 10. Januar an der 10. FerMUN-Konferenz teilgenommen, welche jährlich vom Lycée International de Ferney-Voltaire, der französischen Partnerschule der Carl-Theodor-Schule, ausgerichtet und organisiert wird. Dabei schlüpfen Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Diplomaten und stellen die Arbeit der Vereinten Nationen nach. In diesem Jahr stand die Konferenz, an der 700 Jugendliche aus 50 Schulen und 27 Ländern (von 5 Kontinenten) teilnahmen, unter dem Motto: Futurecasters – Global Young Visionaries Summit (Zukunftsgestalter – Globale Junge Visionäre-Gipfel).

Die Auftaktveranstaltung zur 10. FerMUN-Simulation fand im 75. Jubiläumsjahr der UNO im bekannten Saal der Menschenrechte statt. Zu dieser Eröffnungsfeier wurden außergewöhnliche Gäste geladen, wie Tatiana Valovaya, Generaldirektorin des UNOG (United Nations Office at Geneva), dem Büro der vereinten Nationen in Genf, Fabrizio Hoschschild, der stellvertretende Generalsekretär der Vereinten Nationen, und Doreen Bogdan-Martin, Leiterin des Büros der ITU (Internationale Fernmeldeunion/Weltnachrichtenverein). Die drei Redner machten alle deutlich, dass die junge Generation stark von moderner Informationstechnologie und Kommunikation abhängig sei, damit aber auch Ungleichheit bekämpfen kann sowie mehr Multilateralismus ermöglichen könne. Dabei wurde die Solidarität zwischen Nationen als wichtiges Instrument zur Bewältigung globaler Herausforderungen von heute deutlich herausgestellt. Anschließend stellten sich die drei Eröffnungsredner den Fragen der Jugendlichen. Ceren Köse, Schülerin der Jahrgangsstufe 1 der CTS, hatte die Ehre die Fragerunde an die UNO-Delegierten zu eröffnen, indem sie sich nach Hilfen für Menschen in Entwicklungsländern erkundigte.

Die eigentliche Konferenz fand dieses Jahr im Gebäude der IUT statt. Somit standen die ICT (information and communication technology / Informationstechnologie und Kommunikation) im Mittelpunkt. Die Leiterin der IUT Doren Bogdan-Martin fasste das Motto der Konferenz mit den Worten „Die einzige Grenze ist unsere Phantasie“ zusammen und forderte die Schülerdelegierten auf, kreativ zu werden und an Lösungsansätzen für globale Probleme zu arbeiten.

Die teilnehmenden Schüler aus Schwetzingen wurden in französischen Gastfamilien untergebracht. Die Organisation dieser Konferenz durch ein Schüler-Lehrer-Team war wieder vorbildlich.

Anders als in den vergangenen Jahren durften die Schülerinnen und Schüler zusätzlich zu den regulären UNO-Gremien in den sogenannten Youth Assemblies ihr eigenes Land vertreten, um Lösungsvorschläge für die Probleme der Heranwachsenden aus deren Sicht zu erarbeiten. Tim Schuhmacher resümiert: „FerMUN hat mein Denken über globale Probleme stark geprägt und verbessert.“

Erstmals hatten die Schüler der CTS einen Sitz im Sicherheitsrat, in welchem sie die Position Australiens vertreten durften. Auf diese thematisch anspruchsvollen Aufgaben wurden sie inhaltlich, sprachlich und rhetorisch in einer Arbeitsgemeinschaft vorbereitet.

Die gleichberechtigten Konferenzsprachen bei FerMun waren Englisch und Französisch. Alle Redebeiträge werden von Schülerinnen und Schülern des Lycée international simultan in beide Sprachen übersetzt. Alle Jugendlichen waren beeindruckt, auf welchem sprachlichen Niveau die Konferenz abgehalten wurde und realisierten hautnah, wie wichtig Fremdsprachen sind, um sich in einer globalisierten Welt souverän zu bewegen.

Ermöglicht hat diese Fahrt eine Finanzspritze des deutsch-französischen Jugendwerks (DFJW). An dieser Stelle wollen wir dem DFJW für die nachhaltige Unterstützung der deutsch-französischen Beziehungen danken.

 „Wir haben alle viel gelernt, internationale Kontakte geknüpft, Vorurteile abgebaut und am eigenen Leib erfahren, wie wichtig Sprachen sind“, stimmten auch die betreuenden Lehrerinnen der CTS, Edith Sontheimer und Kerstin Schwegler, dem positiven Feedback der Schülerinnen und Schüler zu.