Gelebtes Europa — P:ANDA feiert 10jähriges Jubiläum

AUSTAUSCH NIEDERLÄNDISCHER UND DEUTSCHER AUSZUBILDENDER ZWISCHEN CARL-THEODOR SCHULE UND HORIZON COLLEGE WEITER AUF ERFOLGSKURS

„Eine besondere Erfahrung ist für mich die flache Hierarchie und dass sich jeder duzt; dennoch ist der Umgang immer respektvoll“, hebt Daniella Ramos als den ihrer Meinung nach frappierendsten Unterschied zwischen der Arbeitswelt in den Niederlanden und in Deutschland hervor.

Sie war eine von fünf Auszubildenden aus deutschen Betrieben, die – im Rahmen des von der Carl-Theodor-Schule organisierten und durch Erasmus+ geförderten Projekts P:ANDA – drei Wochen in niederländischen Unternehmen zeigen durfte, was sie bereits gelernt haben.

Im Fußball und bei der Formel 1 mögen die Niederlande oftmals vorne liegen, doch in der Ausbildung bleibt Deutschland weiterhin auf Erfolgskurs. Das hohe Niveau der deutschen Ausbildung in Fach- und Sozialkompetenz bestätigten die drei Geschäftsleiter der niederländischen Austauschbetriebe The Oriental Shop, LPG-Equipment und Horeca-Traders: „Wir sind begeistert von der fachlichen Kompetenz, der Auffassungsgabe und Leistungsbereitschaft der deutschen Auszubildenden“, so Jorden Hakman von LPG-Equipment. Dies bestätigt auch die Führungsmannschaft von The Oriental Shop, die besonders das Engagement und die Freundlichkeit ihrer Praktikantin Melina Diaz positiv hervorhoben.

Auch umgekehrt waren die Praktikanten voller Lob für ihre niederländischen Ausbildungsbetriebe: „Uns wird ganz viel zugetraut und das motiviert mich in höchstem Maße“, sagte Marcel Schmidl, ähnlich wie Isabell Bellemann und Serhat Karadeniz, die sich darüber einig waren, dass es etwas ganz Besonderes sei, ihnen vom ersten Tag an eine hohe Verantwortung zu übertragen und ihnen etwas zuzutrauen, während Melina Diaz ergänzte: „Ich fühle mich, als ob ich seit Jahren Teil des Unternehmens bin, das gibt mir persönlich großes Selbstvertrauen, ich stehe hier ganz alleine meine Frau, in einer fremden Unternehmung, das macht mich sehr stolz “.

Der jährliche Besuch der Lehrerinnen Christiane Triller und Nicola Höfs in den Betrieben rund um Alkmaar in Nordholland ist ein wichtiger Erfahrungsschatz in kulturellen und ökonomische Fragen sowie Ausdruck hoher gegenseitiger Wertschätzung. Da wurde der geplante einstündige Besuch auch gerne mal zwei Stunden lang, weil viel diskutiert und hinterfragt wurde und am Ende die aktuelle Ausstellung oder das neue Lager inspiziert werden musste.

Die Erfahrungen, die in den Niederlanden gemacht werden, präsentieren die Auszubildende sowohl in der Ausbildungsschule als auch in den eigenen Betrieben. Darüber hinaus sind es Eindrücke, die die Schüler ein Leben lang begleiten werden.

Das Projekt P:ANDA, das von Maria Bundschuh, Abteilungsleiterin der Berufsschule, vor 10 Jahren an die CTS geholt hat, bleibt ein zukunftsfähiger Motor für interkulturelles Lernen.