Firmeninformationsbesuch bei der Hockenheim-Ring GmbH

Hockenheim im Juli 2019

An dem Tag als bekannt gegeben wurde, dass nach 41 Jahren am Ring sich Geschäftsführer Georg Seiler am 1. September 2019 in den Ruhestand verabschieden wird und Jochen Nerpel und Jorn Teske als Doppelspitze die Nachfolge antreten werden, besuchten im Rahmen einer GFS auch Oberstufenschüler der J 1/7 die Hockenheim-Ring GmbH.  Dabei gewannen sie Einblicke in das Eventmanagement und in die Weiterentwicklung des Hockenheimrings aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen im Motorsport.

Um 10:30 Uhr wurden die Schüler/-innen des Wirtschaftsgymnasiums der Carl-Theodor-Schule von Kristina, einer der Tour-Guides, im Foyer des Motor-Sport-Museums empfangen. Eine Aufzugfahrt zur Aussichtsplattform des VIP-Bereichs der Südtribüne versprach einen interessanten Start. Von dort aus hatte man einen perfekten Blick über den gesamten Hockenheimring. Dabei konnte die Klasse auch ein sogenanntes „Race’n’Roll“-Rennen beobachten. Bei diesem können sich Privatleute ein Auto mieten und selbst über den Ring fahren.

Kristina nannte uns einige Fakten zur Formel 1. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Rennautos beträgt zum Beispiel 220 km/h und die Autos fahren genau 65 Runden. Ebenso erwähnte sie, dass in diesem Jahr durch Mercedes Benz ein großer Sponsor gewonnen wurde, so dass die Formel 1 auch 2019 in Hockenheim ausgetragen werden kann. Deshalb ist in diesem Jahr auch der Name der Veranstaltung „Formel 1: Mercedes Benz – großer Preis von Deutschland“. Interessant war zu sehen, wo und wie im Moment das Porsche Experience Center gebaut wird. Dieses verspricht eine strategische Weiterentwicklung des Rings. Der Plan des Porsche Experience Centers erlaubt es dann persönliche Testfahrten mit dem zuvor erworbenen eigenen Porsche Fahrzeug sowohl für E-Porsche als auch für Verbrennungsmotoren.

Während Kristina die Geschichte des Hockenheimrings präsentierte, kamen zwei Rennwagen während des „Race’n’Roll“-Rennens von der Fahrbahn ab, was natürlich sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Um die Aufregung zu legen, gab Kristina dann sogleich einige Informationen dazu. Die beiden Autos hatten die Kurve zu schnell genommen und waren dadurch in den Kies gerutscht. Durch den Kies wird das Auto gestoppt und kann nicht mehr weiter fahren. Die Fahrer der Autos dürfen so lange nichts machen, bis die Race-Control ihnen sagt, was sie machen sollen. Kurze Zeit später kam ein Bergungsfahrzeug, das die Autos abschleppte. Anschließend müssen die Autos auseinander genommen werden, da im ganzen Getriebe Kies ist.

Auf dem Weg zur Race-Control erzählte uns Kristina, dass die Rennteams und auch verschiedene Automagazine den Ring für einen ganzen Tag mieten können, um entweder zu üben oder um Fotos von den Autos zu machen. Die Miete des Rings für einen Tag liegt im zweistelligen Tausender Bereich.

Angekommen in der Race-Control durften die Schüler/-innen sich dort hinsetzen, wo der ganze Ring über Bildschirme der Echtzeitkameras eingesehen werden kann. Dort kann man genau erkennen, welches weitere Auto an einem Unfall beteiligt sein kann, wenn man das Rennen nicht sofort unterbricht. Außerdem wird die Race-Control benachrichtigt, wenn die Dezibelmessungen höher sind als  vereinbart. Falls dies der Fall ist, kann man genau feststellen, an welchem Auto das liegt und dieses aus dem Rennen nehmen.

Wenn der Ring eine Veranstaltung plant, bei der voraussichtlich hohe Dezibelwerte gemessen werden, muss sich die Hockenheim-Ring GmbH nämlich zuvor eine Genehmigung von der Stadt einholen.

Die Hockenheim-Ring GmbH hat weniger als 100 Festangestellte. Für die verschiedenen Veranstaltungen werden jedoch immer wieder Aushilfskräfte als Einlasspersonal, Parkeinweiser, Kioskwarenverkäufer oder Nachtwache eingestellt. Ein eifriger Mitarbeiter nutze gleich die Gelegenheit um an die Schüler/-innen entsprechende Werbeflyer zu verteilen.

Nach einem kurzen Stopp beim Siegerpodest, wo die Klasse, wie es sich für einen richtigen Schulausflug gehört, natürlich auch ein Klassenfoto machte, ging es zur letzten Station.

Die letzte Station der Führung war die Boxengasse. Dort kann man hautnah erleben, wie die Rennwagen an einem vorbei rasen. Der Hockenheimring verfügt über 46 Boxen, in eine Box passen zwei oder drei Autos. Eine Box ist ca. 200m² groß und wird für jedes Rennteam mit Wasser, Strom und Internet vermietet. Es gibt jede Boxennummer von 1 bis 47, außer der Nummer 13, denn auch viele Rennfahrer sind abergläubisch. Um es sich die Box so bequem wie möglich machen zu können, kann sich jedes Rennteam seine eigene Einrichtung, von der Küche bis zur Coach, mitbringen.


Den Besuch der Hockenheim-Ring GmbH fanden alle Schüler interessant und informativ. Um ca. 13:30 Uhr kamen nach einem tollen Tag wieder alle in Schwetzingen an.