Französische Austauschschüler an
der Carl-Theodor-Schule
„Spargel mit Nutella?“ fragte eine französische Schülerin ungläubig ihre Austauschpartnerin, als sich beide im Rahmen einer Tandemarbeit – abwechselnd auf Deutsch und Französisch – über ihre Essgewohnheiten austauschten. Natürlich konnte dieses Missverständnis, das aus möglichen Belägen für Pfannkuchen resultierte, rasch ausgeräumt werden, doch es sollte bei weitem nicht die einzige Erkenntnis bleiben, die die 19 Schülerinnen und Schüler des Lycée international in Ferney-Voltaire/Saint-Gennis (bei Genf) im Rahmen ihres vom deutsch-französischen Jugendwerk geförderten Aufenthalts an der Carl-Theodor-Schule machen konnten. Einblicke in den deutschen Unterrichtsalltag, ein Besuch von Junioren- und Übungsfirma standen ebenso auf dem Programm wie ein Schulhausquiz, das die Franzosen beispielsweise lehrte, dass – anders als in französischen Schulen – im Krankenzimmer keine Krankenschwester tätig ist. Natürlich hatten die Schülerinnen und Schüler auch Gelegenheit, die Kurpfalz zu erkunden: Ein gemeinsamer Ausflug führte die deutsch-französische Gruppe nach Heidelberg, wo sie in gemischten Gruppen das Schloss unter dem Gesichtspunkt Aberglaube (neu)entdeckten und bei einer Schnitzeljagd Fragen zur Stadtgeschichte lösen mussten. Unvergesslich blieb jedoch vor allem die Kostumführung im Schloss von Schwetzingen, welche die Schülerinnen und Schüler erst gedanklich in die Zeit Carl Theodors versetzte und diese anschließend am eigenen Leib erfahren ließ: Nachdem sie in typische Gewänder jener Epoche geschlüpft waren, studierten sie vier der damals üblichen 15 Tanzschritte ein.
Nach jeweils einer Woche im Lande des Anderen galt es am vergangenen Dienstag bei einem deutsch-französischen Abend in der Schule Abschied zu nehmen. Die gemeinsamen Aktivitäten hatten die Gruppe zusammengeschweißt und viele Freundschaften hervorgebracht. Entsprechend war es nicht verwunderlich, dass am Ende des Abends die Gesichter traurig wurden. Doch die betreuenden Lehrer Jean-Baptiste Estadieu, Laurent Monnet (Lycée International), Barbara Bethke, Edith Sontheimer und Clemens Meyer (Carl-Theodor-Schule) sahen darin ausschließlich Positives: „Man ist nur traurig jemand zu verabschieden, den man wirklich schätzt“ und man dürfe hoffen, dass es in der Zukunft noch weitere Treffen und Projekte zwischen den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern geben werde, zogen sie Resümee.