Der Weg ist das Ziel – unser gemeinsames Jahr
Seminarkurs Sport &
Sportbusiness 2017/18
Als wir unser Motivationsschreiben für den Seminarkurs „Sport und Sportbusiness“ verfassten, waren unsere Beweggründe meist ähnlich: Begeisterung für Sport, Neugier auf das Business und was hinter diesem steckt, und natürlich das Ersetzen eines schriftlichen Prüfungsfachs.
Als wir unsere Namen auf der Liste der Auserwählten lasen und uns riesig freuten, wussten wir noch nicht, dass uns der Seminarkurs noch viel mehr abverlangen und uns gleichzeitig so bereichern und stolz machen würde.
In unseren ersten gemeinsamen Seminarkursstunden galt es vor allem, unsere Mitstreiter und auch Lehrer kennenzulernen, genauso wie sie uns. Dazu bekam jeder von uns die Hausaufgabe, eine kurze Präsentation über sich und seine Verbindung zum Sport zu erstellen. Schon früh wurde uns klar, dass die Seminarkursstunden mehr als reine Unterrichtszeit waren. Sie waren Zeit, in der wir als Team zusammenwuchsen. Dazu trug auch unser Teambuilding-Seminar bei „Querfeld Rhein-Neckar“ bei.
Um Wissen und Informationen für unsere Facharbeiten zu erlangen, luden unsere Lehrer und wir einige Gäste ein, die uns einerseits viel erzählen konnten und andererseits für all unsere Fragen ein offenes Ohr hatten. So besuchten uns beispielsweise der Sportjournalist Max Wendl, ein ehemaliger Schüler der Carl-Theodor-Schule, und Richard Landfried von der Organisation „Olympia ruft“.
Bereits vor den Herbstferien hatten wir so viel Input erhalten, dass wir uns langsam aber sicher an die Findung unserer Themen machen konnten. Dazu nutzten wir die Methode des Brainstormings und notierten zunächst alle Themen, die uns zum Oberthema „Sport und Sportbusiness“ einfielen. Anschließend sortierten wir diese in Gruppen und hielten alles schriftlich fest.
Darauf folgte eine der spannendsten und auch schwierigsten Etappen unserer Reise Richtung Facharbeit: die Ausformulierung eines geeigneten Themas. Wir merkten, dass es gar nicht so einfach ist, ein Thema zu finden, das all unsere Kriterien erfüllte: Es sollte spannend sein, aber nicht allzu komplex, nicht zu oberflächlich, aber auch nicht zu umfassend und schließlich musste es genug Quellen zum Thema geben und trotzdem sollte es nicht zu ausgelutscht sein. Kurz: Es war ein harter Prozess, den wir aber dank der Hilfe unserer Lehrer alle durchstanden. Am Ende hatte jeder von uns eine individuelle Themenstellung, die uns bis zum Ende des Jahres begleiten würde.
Damit begann auch die individuelle Arbeit an unseren Themen. Dies hieß jedoch nicht, dass wir zu Einzelgängern wurden. Im Gegenteil: Wir unterstützten uns gegenseitig durch das Bereitstellen von Interviewpartnern, gegenseitiges Feedback und vor allem auch mit gegenseitiger Motivation.
Die Zeit verging wie im Flug und ehe wir uns versahen, stand der Termin zur Abgabe unseres Exposés vor der Tür. Aufgeregt, aber bereits ein bisschen stolz, übergaben wir die Exposés an unsere Lehrer. Doch lange ausruhen konnten wir uns nicht. Jetzt begann der eigentliche Meilenstein: das Schreiben der Facharbeit.
Während wir inhaltlich Experten in unserem Themengebiet wurden, kümmerten sich unsere Lehrer darum, uns formal auf das Verfassen unserer Arbeit vorzubereiten. Dabei ging es zum Beispiel um das richtige Zitieren, das gekonnte Führen von Interviews und sachgerechte Recherche. Auch ein Ausflug zur Universitätsbibliothek Mannheim mit anschließendem Workshop half uns zu lernen, wie wir geeignete Quellen für unser Thema ausfindig machen konnten.
Auch beim Schreiben der Facharbeit unterstützten wir uns im Team gegenseitig: Wir trafen uns, gaben uns gegenseitig Leseproben und formulierten Feedbacks für unsere Teammitglieder. Allmählich begannen wir Spaß daran zu haben, uns richtig in unser Thema reinzudenken und anderen davon berichten zu können. Trotzdem hatte das ganze auch seinen Preis: nicht wenige von uns verbrachten einen Großteil ihrer Osterferien mit der Nase in Fachbüchern und vor dem Computer. Umso besser war das Gefühl beim Abgeben der Facharbeit. Man konnte uns die Erleichterung im Gesicht ablesen.
Lange konnten wir uns jedoch nicht zurücklehnen. Jetzt ging es darum, unsere Erkenntnisse aus der Facharbeit präsentationsreif zu machen. Hierbei ging es nicht darum, einen langweiligen faktenaufzählenden Vortrag einzustudieren, sondern darum, Kerninformationen in eine lebendige Präsentation mit unterhaltendem Rahmenprogramm zu implementieren.
Dass sich das als Herausforderung erweisen sollte, erkannten wir bei unserem Seminarkursworkshop in Speyer. Hier arbeiteten wir zwei Tage lang fleißig an der Aufbereitung unserer Themen, an der Gestaltung des Rahmenprogramms und dem durchdachten den Einsatz von Medien. Parallel dazu erhielten wir ein Körper-/Sprachentraining von Frau Ruch, um unsere Präsentationstechniken zu verbessern. Manche von uns mussten dabei wirklich über ihren Schatten springen, andere mussten in ihrem Enthusiasmus und ihrer Extraversion ein wenig gebremst werden. Mit rauchenden Köpfen und Zwischenergebnissen, die sich wirklich sehen lassen konnten, fuhren wir wieder nach Hause.
Je näher der Tag der Präsentation rückte, desto aufgeregter wurden wir. Es wurde geprobt, korrigiert, angepasst und gezittert. Es sollte nicht irgendeine Präsentation werden. Es sollte eine Show werden. Eine Show, die nicht nur unsere Lehrer, sondern vor allem auch das Publikum – mehrere Klassen und Lehrer, sowie unseren Ehrengast Julian Otchere – begeistern sollte.
Und das tat sie auch. Jeder Einzelne von uns übertraf sich bei der Präsentation selbst. Die Erleichterung und der Stolz danach lösten bei nicht wenigen einige Tränen der Freude aus.
Im Vergleich zu Präsentation und Facharbeit schien das Kolloquium fast schon eine Leichtigkeit. Und dennoch hieß es an diesem Tag noch einmal: volle Konzentration. Wir bekamen alle eine Gruppenaufgabe in unseren Arbeitsgruppen und einige weiterführende Fragen zu unserer Facharbeit gestellt. Danach war es schließlich soweit. Wir bekamen unsere Noten für Facharbeit, Präsentation und Kolloquium. Mit klopfendem Herzen traten wir in das Zimmer und mit Erleichterung und einem breiten Grinsen verließen wir es. Ein Jahr Seminarkurs. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nicht nur dass wir mit unserer Arbeit ein schriftliches oder mündliches Prüfungsfach ersetzen konnten, wir waren auch eine überaus harmonische Truppe geworden. Dementsprechend schwangen auch ein paar traurige Gefühle am Ende unserer gemeinsamen Zeit mit.
Um unseren Abschluss des Seminarkurses zu feiern und gemeinsam mit den Lehrern darauf anzustoßen, lud uns Frau Höfs zu einer kleinen Gartenparty bei sich ein. Es war ein wunderschöner Abend, der lange nicht in Vergessenheit geraten wird. Um den Seminarkurs auch formal abzurunden, erhielten wir im Juli noch unsere Seminarkurszertifikate.
Alles in allem war es ein aufregendes Jahr mit vielen Höhen aber auch manchen Tiefen. Der Seminarkurs hat uns nicht nur Organisationsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Präsentationsfähigkeit gelehrt, sondern vor allem hat er uns zu einem unschlagbaren Team gemacht!
Benita Schilberth und Sofia Winter