Unterschiede zum eigenen Alltag erfahren

 „So ein langer Tag wäre nichts für mich“, sprach eine Schülerin aus, was sich alle dachten, als um 17.30 Uhr endlich das ersehnte Klingelzeichen in Form von klassischer Musik ertönte. Doch auch der Unterricht unterschied sich von dem, was sie gewohnt waren: Die französischen Schüler seien viel disziplinierter und auch von ihnen als Gastschülern sei erwartet worden, dass sie mitschrieben, berichteten die 21 Schülerinnen und Schüler der Carl-Theodor-Schule, die im Rahmen eines Schüleraustauschs an der französischen Partnerschule, dem Lycée international, zu Gast waren. Dieses besitzt mit Ferney-Voltaire und Saint-Genis-Pouilly zwei Standorte in der Nähe von Genf, welche – typisch für französische Schulen – jeweils eine Kantine, einen Empfang, an dem vor Verwunderung der deutschen Jugendlichen genau kontrolliert wird, wer das Schulgelände betritt, und ein CDI (Centre de documentation et d’information), eine Art Medienzentrum, besitzen. Auch in den Gastfamilien konnten die Schüler Unterschiede feststellen: „Sie essen zwei Mal am Tag warm und es gibt mehrere Gänge, immer Nachtisch und viel Käse. Trotzdem sind sie nicht dick!“, stellt eine Schülerin heraus. Neben dem enormen Gewinn auf der fremdsprachlichen Ebene, ging es dem deutsch-französischen Lehrerteam Barbara Bethke, Clemens Meyer, Edith Sontheimer, Jean-Baptiste Estadieu und Laurent Monnet, die den Schüleraustausch organsiert hatten, genau um diese Art von Erkenntnis: „Die Schüler sollen am Leben ihres Austauschschülers teilhaben und dieses mit ihrem eigenen Alltag vergleichen“, hoben sie hervor.

Natürlich hatten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des durch das deutsch-französische Jugendwerk (DFJW) geförderten Austauschs auch Gelegenheit, die attraktive Gegend zu erkunden: Neben einem Stadtrundgang in Genf, bei dem die Schüler die protestantische Kathedrale, das UNO-Hauptquartier und die Horloge fleurie sehen konnten, stand ein Besuch des Roten-Kreuz-Museums und eine Besichtigung von Voltaires Wohnsitz in Ferney-Voltaire auf dem Programm. Das Highlight war für die meisten Jugendlichen jedoch die Stadt Annecy, die aufgrund ihrer Kanäle und malerischen Altstadt auch als Venise savoyarde (savoyisches Venedig) bezeichnet wird, wo sie eine Schnitzeljagd durchführten.

Als es nach 8 Tagen Zeit wurde, Abschied zu nehmen und sich bei den deutschen Schülern gemischte Gefühle einstellten, schien ein Satz alle ein wenig zu trösten: „Wir freuen uns, euch im Mai in Schwetzingen wiederzusehen!“.

Weitere Informationen und ausführliche Erfahrungsberichte können auf dem Austauschblog unter www.frankreichaustauschcts.wordpress.com eingesehen werden.