Betriebsbesichtigung bei der Diamond WireTec GmbH & Co. KG

Mercedes-Benz, Harvard University, Airbus, Huawei – diese renommierten Unternehmen und Institute sind wohl vielen bekannt. Was jedoch nur wenige wissen –  für genau diese Marken ist der Betrieb Diamond WireTec unverzichtbar. Alle genannten Firmen zählen zu den Kunden dieses eher weniger bekannten Unternehmens.

Diamond WireTec ist ein mittelständisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung und den Verkauf von Diamantdrahtsägen spezialisiert hat. Diese präzisen Werkzeuge kommen vor allem in der Forschung und Entwicklung zum Einsatz. Sie arbeiten mit winzigen Diamanten, die auf einen Draht gepresst werden, wodurch besonders präzise und dünne Schnitte möglich werden. Neben den Sägen verkauft Diamond WireTec auch die passenden Drähte sowie weiteres Zubehör. Der Geschäftsführer beschreibt das Geschäftsmodell folgendermaßen: „Wir verkaufen sozusagen Autos und ihren Treibstoff“. Dadurch ist das Geschäft natürlich noch lukrativer.

Die Klassen des beruflichen Gymnasiums J2/7 und J2/8 erhielten die Gelegenheit die Firma, die ihren Sitz in Weinheim hat, im Rahmen einer GFS der Schülerin Ricarda Hänsel zu besichtigen. Das war besonders spannend, da sehr viele Prozesse – von der Produktentwicklung über die Produktion bis hin zum Vertrieb – direkt vor Ort stattfinden. Die Schüler*innen wurden zunächst von Herrn Preis, dem Geschäftsführer, und dem Betriebsleiter Herrn Quintel in der Lagerhalle in Empfang genommen. Dort begann auch die Führung, deren Ablauf sich an der Wertschöpfungskette der Maschinen orientierte.

Zu Beginn gab Herr Preis dem Kurs einen umfassenden Überblick über die Produkte und die Unternehmensabläufe. Er erläuterte anschaulich die vielen Anwendungsmöglichkeiten der Diamantdrahtsägen und nannte einige der vielen bekannten Kunden von Diamond WireTec.

Nach der Einführung ging es für die beiden Klassen weiter durch das große Lager. Man erklärte ihnen die Entgegennahme der einzelnen Bauteile sowie die Prüfung und Sortierung dieser. Ein Mitarbeiter ist für diese Aufgaben zuständig, der ebenfalls dafür sorgt, dass nach Eingang eines Auftrags Wagen mit allen notwendigen Bauteilen zusammengestellt werden, die anschließend zur Fertigung gehen.

Der Kurs wurde nun weiter in die Fertigung geführt. Zuerst stoppten sie bei dem Bereich, in dem die Elektrik an den Maschinen angebracht wurde. Anschließend durften die Klassen noch den Bereich der Mechanik besichtigen, wo sie Mitarbeitern beim Zusammenbau der Diamantdrahtsägen über die Schulter schauen konnten. Hier erfuhren die Schüler*innen auch mehr über die Funktionsweise der Sägen. Nachdem sie vollständig montiert sind, werden die Diamantdrahtsägen noch einer letzten Prüfung unterzogen und dann versendet.

Für die Schüler*innen des VBWL-Kurses ging es nun in den Präsentationsraum. Dort waren alle unterschiedlichen Maschinentypen ausgestellt, um ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren zu können. Mit der Zersägung eines 10-Cent-Stücks, eines Katalysators und einer Zündkerze wurde den Schüler*innen gezeigt, wie diese Diamantsägen genau funktionieren. Außerdem wurden viele betriebswirtschaftliche Themen wie die Höhe und Zusammensetzung der Produktionskosten und die Kalkulation des Verkaufspreises angesprochen. Darüber hinaus ging der Geschäftsführer auf die Bereiche Vertrieb und Marketing ein.

Zurück im Lager gab es für die Klassen erst einmal eine kleine Stärkung. Es waren außerdem viele zerteilte Gegenstände ausgestellt, die die Schüler*innen sich genauer betrachten konnten. Dabei wurde erneut deutlich, wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten der Maschinen sind. Besonders interessant war auch der Blick durch ein Mikroskop, um die winzigen Diamanten auf den Drähten zu sehen.

Zum Abschluss der Besichtigung gab es die Möglichkeit Fragen zu stellen – sei es zu den Kunden oder zu Sicherheitsmaßnahmen an den Maschinen. Herr Preis beantwortete alle Fragen ausführlich und erzählte darüber hinaus noch von der Gründung von Diamond WireTec und seiner Erfahrung als selbstständiger Unternehmer.

Insgesamt war die Betriebsbesichtigung für die Schüler*innen eine sehr spannende und aufschlussreiche Erfahrung, da sie durch die kompakte Größe des Unternehmens einen tiefen Einblick in alle Bereiche gewinnen konnten. Besonders beeindruckend waren die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die präzise Technik der Maschinen. Es war also ein gelungener Ausflug für die Klassen J2/7 und J2/8.